In Scientia Veritas

Wie die KIT-Gründer Alexandra Matzke und Matthias Klaften Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs helfen wollen.

Weinkunde ist eine Wissenschaft für sich. Aber auch andere Disziplinen haben etwas mit dem Keltern von wirklich gutem Wein gemeinsam - es braucht Zeit, Geduld und Know-how. Zwei ehemalige Mitarbeiter des KIT haben diese drei Eigenschaften mit einer weiteren kombiniert: Risikobereitschaft. Als Gründer des Jungunternehmens amcure haben Alexandra Matzke und Matthias Klaften einen pharmakologischen Hoffnungsträger in der Hand. In acht Jahren soll er seine Wirkung als Wirkstoff entfalten.

Bis ein Wirkstoffansatz zum Medikament wird, können mindestens genauso viele unvorhersehbare Ereignisse eintreten wie bei der Rebenzucht. Zwar sind strenge Winter, nasse Sommer und Schädlingsbefall kein Problem im Labor. Die Hürden stecken jedoch in klinischen Studien zum Nachweis der Wirksamkeit und Verträglichkeit des Medikaments. Ähnliches gilt für die Gründung eines Unternehmens: "Als junges Unternehmen aus der Wissenschaft stehen wir vor großen Herausforderungen", sagt Matthias Klaften, der amcure gemeinsam mit seiner Kollegin Matzke und weiteren Wissenschaftlern des KIT Ende 2011 gründete.

Sechs Jahre reifte die Entdeckung im Labor, bis Matzke und Klaften den Schritt ins eigene Unternehmen wagten. Während es bisher keine wirkungsvolle medikamentöse Behandlunggegen den hochgradig tödlichen Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt, zeigt das von Matzke entdeckte AM001 Eigenschaften, die hoffen lassen. Das Besondere am Wirkstoffansatz: Er schädigt zwar die Tumorzellen und führt bei bisher durchgeführten Tests sogar zu einer Rückbildung von Metastasen, greift jedoch nicht gesundes Gewebe an, wie das bei der Chemotherapie üblich ist. "Der Weg von den herausragenden Ergebnissen im Labor bis zur  'Pille gegen Krebs' ist lang und – wie bei allen pharmakologischen Entwicklungen – mit dem Risiko behaftet, nie wirklich zum Medikament zu werden", sagt die Gründerin Matzke.

„Die Chance, mit AM001 Krankheiten zu therapieren, gibt es nur einmal. Es wäre ignorant gewesen, diese Chance nicht zu nutzen, um Menschen zu helfen.“

Dr. Alexandra Matzke

Reifen musste aber auch die Gründung selbst. Gründungsidee, Teambuilding, Business-Model, Investorensuche – ein Wachstumsprozess, der sehr viel länger dauert als das Weinjahr vom Rebschnitt bis zur Lese. Für Matzke und Klaften gehört Lernen zum Gründen wie Rotwein zum Käse: "Kein Wein ist auf Anhieb perfekt.Kein Unternehmensaufbau und keine Wirkstoffentwicklung kommt ohne Lernprozess aus."

Trotzdem sind beide überzeugt, dass sich die langwierige Entwicklung lohnt, wie Matthias Klaften sagt: „Medikamente, die heute auf den Markt kommen, sind vor mindestens zehn Jahren entdeckt worden. Wir glauben daran, dass unser Wirkstoff im Jahr 2020 zu den Standard-Arzneimitteln bei der Krebstherapie gehört.“

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amcure GmbH – aus der Wissenschaft in die Firmengründung

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