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Stefan Richter, Mitarbeiter Corporate Research & Technology, Systems & Engineering der Carl Zeiss AG, im Interview



„Die Zahl möglicher Einsatzszenarien kann sehr groß sein“

Stefan Richter, Mitarbeiter Corporate Research & Technology, Systems & Engineering der Carl Zeiss AG, über die Zusammenarbeit von ZEISS und dem KIT

 

Wie kam es zur Kooperation von ZEISS und dem KIT im Bereich optischer Sicherheitssysteme?

Richter: „ZEISS steht schon seit vielen Jahren mit Professor Martin Wegener vom Institut für Angewandte Physik in regelmäßigem Kontakt, was die Forschung im Bereich Photonik und Mikrotechnologie angeht. Hinzu kommt unsere Beteiligung am Unternehmen Nanoscribe, das die für diese Forschung nötige Hardware, nämlich 3D-Drucker für die Nano- und Mikrometerskala, bereitstellt. Auf der Suche nach neuen Produktideen sind wir als Corporate Research und Technology sehr daran interessiert, frühzeitig den Austausch mit Experten auch aus dem akademischen Umfeld zu suchen. Mit der initialen Idee eines dreidimensionalen Sicherheitsmerkmals sind wir auf Professor Wegener zugegangen, der gemeinsam mit dem Wissenschaftler Frederik Mayer das Konzept fundamental ausgebaut hat. Bereits nach kurzer Zeit war eine sehr überzeugende Demonstration der Sicherheitsmerkmale umgesetzt.

 

Wie sieht aktuell Ihre Rolle als Kooperationspartner aus?

Richter: „Da wir bei neuen Ideen stets einen Bezug zu zukünftigen Anwendungen und Produkten suchen, sind wir an Kompetenzen aus dem akademischen Umfeld im Hinblick auf neue Technologien interessiert. Beim 3D-Druck von Mikrostrukturen ist die Arbeitsgruppe von Professor Wegener für uns aufgrund der langjährigen Expertise erster Ansprechpartner. Wir versuchen, die Arbeiten am KIT als Diskussionspartner durch unser Know-how im Bereich Mikroskopie und Messtechnik zu unterstützen sowie durch die Bereitstellung von Komponenten aus unserem Produktportfolio, wie etwa Mikroskop-Objektive. Darüber hinaus sehen wir die Erarbeitung von Optionen für eine gemeinsame kommerzielle Verwertung der Ergebnisse als unsere Aufgabe. Für diese Zusammenarbeit bietet die strategische Kooperation zwischen dem KIT und ZEISS eine ideale Grundlage.

 

Wo soll die Reise noch hingehen?

Richter: „Aktuell ist es schwierig vorherzusagen, wie sich die Ergebnisse der Promotion von Frederik Mayer kommerziell nutzen lassen. Prinzipiell ist es natürlich so, dass die Zahl möglicher Einsatzszenarien dieser Technologie sehr groß sein kann. Sie reicht vom Echtheitssiegel bei hochwertigen Produkten bis hin zum Schutz von Dokumenten wie Reisepässen oder Ausweisen. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass die Einführung entsprechender Produkte kein Selbstläufer ist. Man muss die entsprechenden Rahmenbedingen schaffen, etwa handliche und kostengünstige Auslesegeräte sowie Schreibsysteme für hohe Durchsätze zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus gilt es Pilotkunden zu finden, die an die Technologie glauben. Unsere Aufgabe ist es nun, zu prüfen, wie ein mögliches Geschäftsmodell aussehen könnte, wer potenzielle Kunden sind und ob entsprechende Produkte auf Nachfrage stoßen würden.“

 

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