Fusion von Forschung und Theater
„Ich aß die grünenden Früchte der Sehnsucht“ singt Antonia Hoffmann ein Gedicht von Mascha Kaléko zum „Tanz der Algorithmen“. Denn Probleme der Graphentheorie kann man mit Worten erklären, aber poetisch wird es dann, wenn mit Zeitkomplexität und Suchalgorithmen getanzt wird. Algorithmen, computergestütztes Materialdesign, Mobilität, Ferroelektrizität sind nur einige der Forschungsbereiche, die in diesem Abend lustvoll mit der Kunst kollidieren. Sie werden von den Protagonisten gemeinsam mit einem generationenübergreifenden Ensemble künstlerisch erkundet.
Damit werden neue Wege zwischen Kunst und Wissenschaft geebnet, die Handlungshorizonte und Hoffnungen der Forschung vermitteln – in den gemeinsamen Versuch beider Institutionen, das generative Potenzial theatraler Wissenschaftskommunikation auszuloten: Wie können wir durch gute gemeinsame Geschichten eine Zukunft gestalten, deren Boden in der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gegenwart besteht? Schon auf den Spaziergängen zwischen den Spielorten begann diese Auseinandersetzung unter den Zuschauenden: „Hier treffen sich Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Motiven gekommen sind: Solche, die einfach Theater sehen möchten, andere vom Thema angelockt, wieder andere, die ihre Bildungs- oder Arbeitsstätte neu kennenlernen wollen. Die in der Performance gestellten Fragen und das Flanieren zwischen den Spielorten lädt zum Gespräch schon während der Vorstellung ein, das im Hörsaal mit einer Schreibaufgabe und im Beisammensein nach der Vorstellung fortgesetzt werden kann“, beschreibt Nike-Marie Steinbach, Leiterin der Sparte Volkstheater ihr Erlebnis während der Premiere.