
Das Wie zählt
Für gesprochene Wörter zählen nicht nur die geäußerten Fakten, sondern auch die Art und Weise, wie ein Gespräch aufgebaut ist. Der Tonfall einer Aussage entscheidet über die Akzeptanz des Gesprochenen beim Gegenüber. Die Betonung spielt wiederum eine essenzielle Rolle, um Emotionen und Gesagtem Ausdruck zu verleihen. Dieses „Wie“ in Kombination mit dem „Was“ ist nicht nur bei der Vermittlung von Botschaften wichtig. Häufig verändert Forschung nicht den eigentlichen Produkteinsatz, sondern die Art und Weise, wie etwas hergestellt wird oder zusammengesetzt ist.
Doch was hat das mit Bauen zu tun? Die Ausgründung Rement möchte eine sinngemäße Betonung in der Baubranche in den Fokus rücken. Hier spielt die richtige Betonierung im Sinne ökologischer Aspekte eine wichtige Rolle für zukünftige Bauprojekte. Die Bauindustrie boomt und mittlerweile sind rund 1,2 Millionen Quadratkilometer der Erde betoniert, Tendenz steigend. Auch wenn das umgerechnet nur knapp ein Prozent des Festlandes der Erde ausmacht, sind die Folgen verheerend. „Fast 30 Milliarden Tonnen fossiles Material werden jährlich für die Betonproduktion eingesetzt. Die Menge an künstlich hergestellten Stoffen wie Beton, Kunststoff oder Textilien wächst exponentiell, sodass der Anteil menschengemachter Masse die Biomasse der Erde inzwischen überschritten hat“, erklärt Robert Schleinhege, Mitgründer von Rement. Neben der Nutzung fossiler Materialien ist auch die Umweltbelastung bei der Zementproduktion ein Problem. Rund acht Prozent der globalen CO2 -Emissionen sind auf die Zementindustrie zurückzuführen. „Ein Ende des Baubooms ist nicht in Sicht, ein Verzicht auf den Baustoff global nicht realistisch und der Einsatz von Recycling-Material im Beton noch nicht verbreitet. Wir müssen andere Wege finden, wie die Baubranche nachhaltiger gestaltet werden kann“, ergänzt Felix Baur, ebenfalls Mitgründer von Rement. Gemeinsam hat das Team einen Beton-Upcycling Ansatz entwickelt, der den Rohstoffeinsatz nachhaltiger gestalten soll.